Ein Tag für Rojava – CityKirche, 22. Dezember, 15 Uhr
★★★ Zwei Tage vor Weihnachten wird ein ganzer Tag im Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Rojava stehen. Die Veranstaltung in der CityKirche soll mehr sein als ein karitativer Event in der Vorweihnachtszeit. Denn der türkische Angriff auf die selbstverwaltete Region in Nordsyrien erfolgt vor allem wegen des dort verwirklichten demokratischen Projekts: Umgeben von autokratischen und patriarchalen Staaten wurde in Rojava eine gleichberechtigte, basisdemokratische und weitgehend friedliche gesellschaftliche Ordnung geschaffen, die von den Herrschenden im Mittleren Osten als Bedrohung wahrgenommen wird.
Mit der Veranstaltung „Ein Tag für Rojava“ wollen wir deshalb auch über das demokratische Projekt informieren, dessen Errungenschaften durch den Angriffskrieg nun akut bedroht sind.
Mit drei Workshops, die parallel zu künstlerischen Auftritten in der Kirche stattfinden, und einer abschließenden Diskussionsrunde wollen wir einige dieser Errungenschaften beleuchten und über die Perspektiven des „Modells Rojava“ sprechen. In den drei moderierten Workshops widmen wir uns zunächst der Rolle der Frauen, die beim Aufbau und der Verteidigung Rojavas gegen die islamistischen Milizen eine herausragende Bedeutung haben.
Ebenso sprechen wir über die Grundlagen des außergewöhnlichen multiethnischen/ multireligiösen Zusammenlebens und ‑wirkens von Kurd*innen, Araber*innen, Yezid*innen, Muslimin*innen, Christ*innen und säkularen Menschen. Daran anschließend beschäftigt sich der dritte Workshop schließlich mit den Prinzipien basisdemokratischer Entscheidungsfindung. Bei einer abschließenden Podiumsdiskussion mit den Moderator*innen der drei Workshops sollen am Abend die Perspektiven Rojavas und die Frage im Fokus stehen, was das dortige Gesellschaftsmodell auch für uns bedeuten kann.
Das inhaltliche Programm wird ab 15 Uhr den ganzen Tag über begleitet von Musik und einer Ausstellung im Kirchenraum. Dafür haben schon jetzt viele Künstler*innen einen solidarischen Auftritt zugesagt, andere sind angefragt. Unter anderem freuen wir uns auf „Dengê Xwazayê“ aus Köln und „Koma Viyan“ aus Wuppertal.
Die medico-Ausstellung präsentiert Fotografien von Mark Mühlhaus (attenzione photographers), die bei seinen mehrfachen Besuchen in Rojava während und nach der „Schlacht um Kobanê“ entstanden sind. Ausgewählte Fotos der Ausstellung werden nach der Diskussion zugunsten des Kurdischen Roten Halbmonds (Heyva Sor a Kurdistanê) meistbietend versteigert.
Geplanter Ablauf
- ca. 15:00 Uhr: Begrüßung und aktuelle Informationen zur Situation
- ca. 15:30 Uhr: Wahdettin Kilic berichtet über die Arbeit von Heyva Sor
- ca. 16:00 Uhr: Beginn des musikalischen Programms in der Kirche
- ca. 16:00 Uhr: Workshop zur Rolle der Frauen in Rojava
- ca. 17:00 Uhr: Workshop zu Multiethnizität/Multireligiösität in Rojava
- ca. 18:00 Uhr: Workshop zu basisdemokratischen Prinzipien in Rojava
- ca. 19:30 Uhr: Podiumsdiskussion zu den Perspektiven
- ca. 20:15 Uhr: Versteigerung der Fotografien
- ca. 21:00 Uhr: Abschlusskonzert in der Kirche